Kreativer, lustiger Titel
Nein, dieser Blog ist nicht tot. Gab nur in Folge von was-zu-tun und keine-Lust eine kleine Pause...
Die gute Nachricht gleich zum Anfang: Euer Daumen-Gedruecke hat geholfen, die Celtics haben die Meisterschaft geholt! War sehr kuhl zu sehen, was hier nachts um 1 auf den Strassen los sein kann - ein Fest in gruen-weiss... Und da Boston auch noch im Baseball amtierender Meister und im Football Vize-Meister ist, hat der Buergermeister die Stadt in "Title Town" umbenannt und ganz Sport-Amerika hasst die Bostoner fuer ihre Erfolge. Schoen. Uebrigens sind die Celtics das erfolgreichste Team der NBA (nach Meisterschaften) und haben nun zum ersten Mal nach 22 Jahren wieder gewonnen - und ich war dabei!
Auch abseits vom Sport war was los in den letzten 3 Wochen. Das erste Wochenende nach dem letzten Blog-Eintrag wurde grillend, chillend, am Pool liegend, Bier trinkend und Fussball/Basketball schauend mit Matze und Aykan verbracht. Und am darauffolgenden WE ging es nach New York! Wir hatten im Laufe der Woche Bus und Hostel gebucht, um dann Freitag abend nach der Arbeit loszuduesen. Nach 4,5 Stunden Klimaanlage-Tropfen auf meinem Bein waren wir gegen 11 in NYC und wurden von einem Freund von Aykans Cousin abgeholt. Der Freund (Murat) ist Tuerke, wohnt aber seit einem Monat oder so aehnlich in New York mit seiner Frau und hat vorher schon mal eine Weile zum Studieren dort gewohnt. Jedenfalls hatte er beschlossen, dass wir nicht ueber Los gehen und keine 400 DM einziehen, sondern uns direkt ins Nachtleben stuerzen. Also fix in einer Bank of America Filiale Ausgeh-fertig gemacht und ab ging's... Wir konnten die spaetere NY-Sperrstunde (um 4 statt um 2 in Boston) allerdings nicht wirklich ausnutzen, da wir nach ein, zwei Slices of Pizza gegen halb drei muede waren und die ewig-lange U-Bahn-Heimfahrt (ja, die U-Bahn faehrt auch nachts, nicht wie in Boston) angetreten haben - zu unserer Unterkunft in der Bronx... Murat hat uns naemlich spaeter noch eroeffnet, dass seine Frau dieses Wochenende nicht zu Hause ist und er uns alle drei (und nicht nur Aykan) bei sich aufnehmen koennte. Gesagt, getan, auch wenn wir laut Buchungsbedingungen trotzdem eine Hostel-Nacht bezahlen mussten (bisher haben die allerdings noch nix abgebucht). Die beruechtigte Bronx sieht bei Nacht auch relativ friedlich aus, so dass wir die Entscheidung nicht bereut haben.
Nach kurzer Nacht und Fruehstueck vom Donut-Laden und in der U-Bahn ging es bei ueber 30 Grad (Celsius!) auf einen laaaangen Marsch durch New York. Angefangen haben wir am Central Park und dann haben wir uns die 5th Avenue entlang bis nach SoHo, Chinatown und fast bis zum Financial District durchgekaempft. Zwischendurch hatte es ein kraeftiger Regenschauer auf uns abgesehn, aber wir sind fix im Chinatown McD abgetaucht und haben ihn dadurch abschuetteln koennen. Abkuehlung brachte dies jedoch leider nicht, eher eine "Verklebrigung" der Luft - unangenehm. Eigentlich wollten wir zum Sonnenuntergang dann noch auf's Empire State Building (quasi Tag- und Nacht-Aussicht in einem Rutsch mitnehmen), aber irgendjemand hat dem Schauer gesteckt, wo wir sind, und so ging's erstmal wieder zurueck in die Bronx.
Nach leichtem Anheitern hat uns Murat ein Bronx-Taxi besorgt. Diese Taxis scheinen zwar legale und zugelassene Taxis zu sein, aber sie sind erstens nicht fuer einen aussenstehenden als Taxi zu erkennen (schwarz, keine Aufschrift, relativ luxurioes) und haben zweitens kein Taxameter. Also haelt man auf gut Glueck schwarze, nobel aussehende Autos ohne Mitfahrer an und verhandelt einen Preis. Der zweite oder dritte Fahrer war dann mit Murats Preisvorstellungen einverstanden und wir hatten eine sehr unterhaltsame Fahrt bis nach Manhattan Downtown. Dort sind wir zwar am ersten Club gescheitert ("No sneakers!"), aber "The Big Fat Pussycat" (trotz des Namens eine harmlose Bar), ein Slice of Pizza und ein weiterer, mir namentlich nicht (mehr) bekannter Club liessen den Nacht-Teil unseres NYC-Trips gut ausklingen.
Nach einer noch kuerzeren Nacht fiel das Aufstehen noch schwerer und der Kaffee aus dem Donut-Laden war noch heisser ersehnt. Und da Aykan und ich ziemlich erschoepft waren (Matze war topfit, Sportler halt), gab's am Sonntag nicht mehr ganz so viel Gelaufe und mehr Pausen. Aber wir haben noch Downtown abgearbeitet und an der Wall Street nebenbei ein Vermoegen gemacht. Die kostenlose Staten Island Ferry, die einen an der Freiheitsstatue vorbeischippert, haben wir auf Grund von kuerzeren Regenschauern uebersprungen und Madame Liberty nur kurz von der Kueste aus fotografiert. Waere aber auch alles ganz schoen eng geworden, denn es sollte noch der (nicht nur in Metern messbare) Hoehepunkt des Trips folgen: das Empire State Building. Eigentlich hatte ich vor Erschoepfung keinen richtigen Bock mehr und erwartete mir auch nicht allzu viel davon, aus'm 86. Stock auf die Stadt zu schauen... Falsch gedacht! Es ist einfach verdammt beeindruckend, wenn man ploetzlich so hoch ueber dieser ohnehin schon extrem hohen Stadt steht, der Laerm auf einmal nur noch ganz fern ist (da wird einem bewusst, wie extrem laut diese Stadt ist) und man diesen von vielen, vielen Fotos bekannten Blick live, in Farbe, bunt und vor allem ... selber ... hat. Als dann auch noch die Sonne wieder rauskam, wollte ich gar nicht mehr runter... Wie das mit Fotos nunmal so ist, kann man den Augenblick leider nicht wirklich festhalten. Hab's dennoch versucht, aber fuer euch duerften die Fotos einfach wie alle anderen zig Millionen New York Fotos aussehen. Deshalb: Unbedingt selbst machen! Ich hoffe ja, dass ich Basti und Rolf im Juli zu nem NY-Trip animiert bekomme und das nochmal haben kann...
Anschliessend ging's zurueck zum Times Square, wo nach kurzer MickeyD-Pause der Bus gen Boston fuhr. Dort angekommen, merkte ich zum Einen den starken Unterschied zu NY (viel leiser, viel weniger lebhaft) und zum Anderen, wie wohl ich mich hier schon fuehle. Zumindest gab's beim Anblick von Common und Downtown ein Zurueck-zu-Hause-Gefuehl, wie man es von der Rueckkehr in die Heimatstadt nach laengerer Abwesenheit kennt. Dieses Gefuehl stellte Boston dann zwar durch diverse Komplikationen mit T, Bus und Taxi hart auf die Probe, aber da steh ich drueber...
Am Dienstag gab's dann die bereits oben erwaehnte Celtics Meisterfeier, am Mittwoch ein kurzes Treffen mit vier deutschen Au-Pair-Maedels (Aktion Freundeskreiserweiterung) und dann war auch schon wieder Wochenende. Fuer Freitag hatten wir (Svenja, eins der Au-Pair-Maedels, Julian, schweizer Uhrenmacher, Aykan und ich) die Erweiterung unserer Bostoner Club-Kenntnisse angesetzt und gleich zwei Clubs von aussen bewundert ("No sneakers!"). Mit dem dritten haben wir dann aber glaub ich einen recht guten Fang gemacht: Caprice, der Name, 3, die Anzahl der Floors, 0, der Eintrittspreis in Dollar. Zwar waren Getraenke recht teuer (wie eigentlich ueberall in Boston), aber der Club fuellte sich gut und wir hatten unseren Spass. Mittlerweile ist man auch gar nicht mehr so doll genervt, wenn um 2 die Lichter angehen... Weil man sich dann schon auf das obligatorische Slice of Pizza freut.
Am Samstag hab ich dann mal wieder mit meinen Eltern geskypt (waren im Urlaub), am Pool rumgeasselt und vor allem jede Menge Schlaf nachgeholt. Ach, und ich hab auf Empfehlung von Rolf einen sehr guten Film gesehen: Zeitgeist. Dokumentarfilm, ueber Religion, 9/11, Krieg, Einfluss von Geld/Banken, sehr kritisch, sehr interessant, sehr sehenswert, und: legal im Internet anschaubar ... Link.
Und, ja, einen Absatz gibt's noch, am Sonntag, also gestern, hab ich dem viel beschworenen J.P.Licks (Eisladen) einen Besuch abgestattet und die fast noch mehr beschworene Eissorte Oreo Cake Batter probiert (nicht unbedingt mein Fall), eine persoenliche Harvard-Campus-Fuehrung bekommen, bessenen Blitz-Schach-Spielern zugeschaut und einen Wrap bei Au Bon Pain gegessen. Zwar eigentlich viel zu viel Action fuer einen dem Rumgammeln zu widmenden Sonntag, aber dennoch sehr gelungen.
Und damit haetten wir auch schon 3 Wochen aufgearbeitet. Morgen geht's zum Baseball-Spiel (kostenlose Karte von meinem Vermieter, keine Ahnung, neben wem ich sitze, da ich nur die eine Karte habe) und sonst ist nix weiter geplant. Und in 2,5 Wochen ist das alles hier ja schon fast vorbei, da dann der 3,5-woechige Besucher-Ansturm losgeht und das eh nur noch wie Urlaub wird...
PS: Wenn die Amis etwas richtig koennen, ist es Regen. Hier ist gleich immer alles ueberflutet... Ein Eindruck meiner Heimfahrt:
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